Christian Gerhaher
20.05.2025
Mit ihrem neuen Brahms-Album melden sich Christian Gerhaher und sein Pianist Gerold Huber als führende Liedinterpreten unserer Zeit zurück. Auf „Brahms Lieder“ beschäftigen sie sich zwar nicht zum ersten Mal mit dem Liedschaffen des großen Komponisten der Romantik, doch diesmal stellen sie einzelne Lieder und Zyklen in den Vordergrund, die von Johannes Brahms’ intensiven Bemühen um einen neuen „Volkston“ zeugen. Brahms versuchte hier – wie auch der exzellente Booklettext von Laurenz Lütteken darlegt –, das Kunstlied als ein Spiegelbild seiner vorgestellten Geschichte zu etablieren, als Erinnerung und Abbild einer im Verschwinden begriffenen Natürlichkeit. Wie stets verleihen Gerhaher und Huber diesen Liedern eine neue Perspektive in einem idealen Zusammenwirken von Text und Musik. Zu hören sind neben dem exemplarischen Zyklus der „Neun Lieder und Gesänge“ op. 32 und der posthum veröffentlichten und selten zu hörenden rekonstruierten Frühfassung des „Regenlied“-Zyklus auf Gedichte von Klaus Groth auch bekannte Lieder wie „Sehnsucht“ oder „Von ewiger Liebe“. Bei einem Konzert mit diesem Programm in der Elbphilharmonie staunte das „Hamburger Abendblatt“: „Ein Gedicht von einem Liederabend – feinster Brahms und nichts als Brahms, von jung bis reif.“