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Gijs Leenaars
Gijs Leenaars - Verdi: Quattro Pezzi Sacri

Verdi: Quattro Pezzi Sacri

Künstler
Gijs Leenaars

Giuseppe Verdi war nie ein streng gottesfürchtiger Mensch. Trotzdem komponierte er zu Lebzeiten große geistliche Werke. Dazu gehört seine "Messa da Requiem" aus dem Jahr 1868. Und im letzten Drittel seines Lebens schlug sich die zunehmende Rückbesinnung auf seine kirchenmusikalischen Anfänge in einer Reihe kleinerer religiöser Werke nieder. Zu ihnen gehören besonders "Quattro Pezzi Sacri", die 1897 und damit erst vier Jahre vor Verdis Tod als Zyklus veröffentlicht wurden. Mit diesem für Sopran, Chor und Orchester komponierten Spätwerk mit der Solistin Gesine Nowakowski eröffnet der vielfach, darunter dreimal mit dem Grammy, ausgezeichnete Rundfunkchor Berlin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin die gemeinsame Hommage an den Kirchenmusiker Verdi, die am 18. März bei Sony Classical erscheint. Unter der Leitung von Chefdirigent Gijs Leenaars erklingen zudem Chorwerke von Rossini, Puccini, Wolf-Ferrari sowie die Ersteinspielung von Bossis "A Raffaello divino".

Auf die "Quattro Pezzi Sacri" war Verdi besonders stolz. Und das abschließende "Te Deum", das eine seiner letzten großen Kompositionen ist, hielt er für eines seiner vollkommensten Werke überhaupt. Die zweite geistliche Komposition Verdis auf dieser Neueinspielung ist das "Pater noster" für gemischten Chor a cappella, das 1880 nicht in einer Kirche, sondern in der Mailänder Scala als Teil einer Wohltätigkeitsveranstaltung uraufgeführt wurde.
Mit der Vertonung des Fronleichnamshymnus "O salutaris hostia" erklingt sodann eines der wenigen geistlichen Werke Gioacchino Rossinis und damit eines Komponisten, den Verdi stets verehrte. So geht die Entstehungsgeschichte seines "Requiems" auf eine Gemeinschaftskomposition zum Gedenken an Rossini zurück. Umgekehrt sollte Giacomo Puccini seinen großen Kollegen Verdi mit einem kurzen tief bewegenden "Requiem" würdigen, welches er anlässlich des vierten Todestags von Verdi schrieb.

Abgerundet wird die Aufnahme mit italienischer Chormusik auch aus der Feder von Verdi-Zeitgenossen von zwei Repertoire-Raritäten. Es sind Marco Enrico Bossis (1861 - 1925) "A Raffaello Divino", das anlässlich des 400. Todestages des Malers Raffael entstanden war, sowie Ermanno Wolf-Ferraris (1876 - 1948) "Acht Chöre" op. 2, aus denen zwei Canti auf diesem Album enthalten sind. Und wie ein unbekannter Autor einmal feststellte, zeugen diese Chorgesänge von Wolf-Ferraris "große(r) Liebe zur italienischen Renaissance-Musik und dürfen zugleich zum Schönsten gezählt werden, was aus der Feder des jungen Komponisten geflossen ist."