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Christian Gerhaher - Othmar Schoeck: Elegie, Op. 36

Othmar Schoeck: Elegie, Op. 36

Künstler

Auf seinem neuen Album "Elegie" widmet sich der Sony Classical-Künstler und herausragende Liedsänger Christian Gerhaher mit dem Kammerorchester Basel und dem Dirigenten Heinz Holliger der betörenden Schönheit und dunklen Melancholie des spätromantischen Schweizer Komponisten Othmar Schoeck. Schoecks Liederzyklus "Elegie" wurde bei seiner Uraufführung 1923 mit Musik "aus einer anderen Welt" verglichen und ist nach wie vor eines der verkannten Wunder des Liedrepertoires. Die 24 Lieder, die von einem Ensemble aus 15 Instrumentalisten begleitet werden, erzählen eine Geschichte von schmerzlichen Abschieden, verlorener Liebe und verblassender Schönheit.

Christian Gerhaher ist auf der ganzen Welt für seine unverkennbare Baritonstimme gefragt, die Leichtigkeit und Lyrik mit einer unvergleichlichen Bedeutungstiefe verbindet. In Schoecks Musik kommt deren Klang besonders gut zur Geltung. In den Fußstapfen von Dietrich Fischer-Dieskau hat sich Gerhaher bereits als renommierter Vertreter von Schoecks Notturno für Bariton und Streichquartett erwiesen. Auf dieser neuen Einspielung der "Elegie" offenbart Gerhaher mit seinem charakteristischen eindringlichen Vortrag die leuchtende Schönheit dieser besonderen und fesselnden Lieder, die ausgewählte Gedichte von Eichendorff und Lenau vertonen. Der Zyklus präsentiert eine Reihe atmosphärischer Porträts, die durch eine Ich-Erzählung miteinander verbunden sind, die zwischen verschiedenen Gefühlszuständen hin- und hergleitet, von denen viele von einem tiefen Gefühl der Einsamkeit geprägt sind.

Schoecks düstere, introspektive Partitur hat unter Musikwissenschaftlern und Historikern für Aufregung gesorgt. Einige spekulieren, dass "Elegie" eine Reaktion auf die intensive, aber letztlich unglückliche Beziehung des Komponisten mit der Pianistin Mary de Senger und seine Auseinandersetzung mit deren qualvollem Ende war ("Elegie" ist der Pianistin gewidmet). Andere haben das Werk als Schoecks Abschied von der Romantik gedeutet, als die musikalische Avantgarde sich an einen Ort bewegte, den er nicht mehr verstand. Schoecks Musik reagierte in der Tat auf zeitgenössische Trends. "Elegies" präzises und leuchtendes 15-köpfiges Ensemble blickt in die Richtung von Schönbergs "Pierrot Lunaire" und Strawinskys "Histoire du Soldat".

„In seinem Gesang wird jedes Gedicht zu einem Klang und jeder Klang wiederum zu einem Wort-Ton-Gedicht, wobei die farbliche Ausdruckspalette fast unerschöpflich wirkt. Tatsächlich gibt es gegenwärtig wohl keinen anderen Sänger, der in der Textexegese wie auch in der klanglichen Ausgestaltung der Worte eine derartige Tiefe und Ereignisdichte erreicht. In diesem Sinn ist Gerhaher ein wahrer Sänger-Poet.” (Neue Zürcher Zeitung)

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